Dienstag, 12. Juni 2018

Pellworm

Moin! Nachdem nun fast ein Monat verstrichen ist, seit wir auf Pellworm waren, will ich hier endlich mal unsere Eindrücke festhalten. Wir hatten wirklich schöne Tage auf der Insel und wir werden sicherlich auch noch einmal hinfahren. Wie wir auf Pellworm gekommen sind? Ganz einfach! Ich wollte unbedingt mal auf einer Nordseeinsel mit einem rot/weißen Leuchtturm Urlaub machen *haha*. Wirklich wahr! Also habe ich im letzten Jahr eine kleine Ferienwohnung gebucht und Mitte Mai ging es los.

Die Fähre habe ich erst viel später gebucht. Glücklicherweise! Denn durch Svens Autounfall hat sich hier ja autotechnisch alles verändert. Seit dem 08.05. haben wir unseren neuen knallgrünen Flitzer, mit dem wir dann natürlich auch gleich in den Urlaub fahren wollten. Für die Buchung der Autofähre, die man online durchführen kann, braucht man die Autolänge. Die Buchung hat gut geklappt und wir sind auch mit unserem ausgedruckten Ticket ohne Problem hin und wieder zurück gekommen.

Am 14.05. waren wir also sehr pünktlich am Fähranleger in Nordstrand und standen somit "in der ersten Reihe". Die Zeit bis zur Abfahrt haben wir uns mit Rätsel raten vertrieben. Ich habe im Urlaub immer ein Rätselheft dabei. Nachdem die Fähre angekommen war, alle Autos heruntergefahren waren und der Trecker, der anscheinend auf die Fähre gehört (jedenfalls stand es bei der Hin- und Rückfahrt mit auf der Fähre), die abgestellten Anhänger aufgeladen hatte, durften wir als erstes Auto auf die Fähre fahren. Die ca. 30-minütige Überfahrt nach Pellworm verging wie im Fluge. Die Sonne knallte und es fühlte sich schon wie Urlaub an. Langsam kam Pellworm immer näher. Kurz vor der "Landung" klappte die Fähre vorne auf und unser Auto schien auf dem Wasser zu fahren *hihi*. Wir durften dann auch als erstes Auto die Fähre wieder verlassen, das war natürlich toll. Dann wurde ich jedoch etwas hibbelig, denn das Handy hatte keinen Empfang, somit ging unser Navi nicht mehr. Zum Glück hatte ich aber eine Pellwormkarte ausgedruckt und anhand dieser fanden wir dann auch unsere Ferienwohnung.

Gemietet hatte ich für uns eine 35m² große Wohnung auf dem Silberhof. Der Silberhof ist wirklich ein schöner Ort. "Unsere" kleine Wohnung (Heinrich Heine) war perfekt für 2 Personen, nur das Bett (Schlafsofa) war für uns etwas gewöhnungsbedürftig. Wer interessiert ist, schaut einfach mal im www nach dem Silberhof, dort sind die Unterkünfte auch mit Fotos abgebildet. Wie gesagt, uns hat es dort wirklich gut gefallen, u. a. war auch die Küche sehr gut ausgestattet.

Und der Ausblick erst! Oben links der Blick aus der Wohnungstür - übrigens eine Klönschnacktür - der einfach toll ist. Die ersten zwei Abende saßen wir dort im Garten auf den Liegen und haben den Sonnenuntergang genossen.

Ich glaube wir waren gegen halb vier an der Wohnung, wo wir auch schon vor der offiziellen Check-in Zeit sehr nett von der Verwalterin empfangen wurden und auch gleich unsere Gästekarten erhielten. Des Weiteren den Tipp, dass der Fahrradverleih "Momme von Holdt" die Fahrräder auch bringt und wieder abholt. Perfekt! Wir wollten das Auto nämlich auf der Insel nicht bzw. nur wenn wirklich nötig bewegen. 

So sind wir nachmittags gleich noch zum Fahrradverleih und haben uns Pedelecs ausgeliehen, die keine Stunde später auch bereits beim Silberhof abgestellt wurden. Auf Pellworm vertraut man den Menschen noch und deshalb stellt man sein Fahrrad auch einfach so ab ohne es anzuschließen. Na gut, dann haben wir natürlich keine Fahrradschlösser genommen und sie standen auch immer noch dort, wo wir sie abgestellt hatten. Trotzdem ist man am Anfang etwas schissig, würde man das hier machen, wären die Räder sicherlich bald weg. Okay, in unserem Ort vielleicht nicht, aber in der nächsten Stadt.

Und so haben wir uns gleich noch am Montag auf unsere Räder geschwungen und die erste Radtour gemacht. Zuerst ging es zur Nordermühle (auch eine Ferienunterkunft), dann am Deich entlang zur Badestelle Hörn. Dort haben wir uns eine Weile auf eine Bank gesetzt und einfach das tolle Wetter und die Nordsee genossen - soweit sie denn da war. Ich war ganz fasziniert davon, dass es vor Pellworm Austern gibt.

Am Dienstag hatten wir auch noch bestes Sommerwetter und so haben wir die Insel auf dem Rad erkundet. Natürlich mussten wir immer mal wieder für ein paar Fotos anhalten und an besonders schönen Stellen haben wir ebenfalls eine Pause eingelegt und einfach die Aussicht/den Anblick genossen.

Wie z. B. an der Badestelle "Alte Kirche". Die grüne Weite der Insel ist wirklich ganz wundervoll. So viel Natur, wir lieben es! Es gibt viele Fasane und wir waren genau zu der Zeit dort, als wirklich viele Gänse auf der Insel waren um ihre Jungen aufzuziehen. Sowas niedliches! Ich bin der Meinung, dass wir sogar mehrere Kiebitze gesehen haben und die scheuen Austernfischer machen vielleicht Geräusche. Auffällig war, dass wir wenig "normale grau/weiße Möwen" (Touri, ich weiß) gesehen haben.

Was man als Tourist über Pellworm wissen sollte, ist, dass es kaum Sandstrände gibt. Am Leuchtturm ist ein kleines Stück Sandstrand, ansonsten gibt es etliche Badestellen wie diese hier. Ins Meer gelangt man über eine Treppe hinter den Steinen rechts. Aber da wir ja eh nicht baden gehen, stört uns das überhaupt nicht.

An einem Angelsee haben wir eine kleine Rast eingelegt, weil der Anblick einfach so schön war. Toll ist auch, dass man so gut wie jeden Deich auf eigene Gefahr betreten darf und überall die Schafe stehen. Natürlich muss man immer aufpassen wo man hin tritt, aber bei so einem süßem Empfang nimmt man das doch gern in Kauf. Die beiden Schafe kamen auch wirklich zu uns und ließen sich streicheln.

Natürlich ging es dann noch zum Leuchtturm - ihr wisst noch, rot/weißer Leuchtturm -> der Grund für unseren Urlaub auf Pellworm *haha* - und danach weiter nach Tammensiel - lecker Eis essen - und wieder zurück zur Ferienwohnung. Nachdem wir uns erst einmal ausgiebig ausgeruht hatten, sind wir abends noch einmal mit den Rädern los, dieses Mal in Richtung Badestelle Bupheverkoog.

Am Mittwoch gab es dann den großen Wetterumbruch. Montag und Dienstag hatten wir so um die 26°-28°C und jetzt nur noch 16°C, aber wir hatten zum Glück die richtige Kleidung dabei. Also fuhren wir auch wie geplant nach Tammensiel - dieses Mal jedoch mit dem Auto - und nahmen an einer Bootsfahrt zur Hallig Süderoog teil. Auf diesen Ausflug haben wir uns schon die ganze Zeit gefreut, hatten wir doch schon mehrfach Berichte über Nele und Holger gesehen, die zurzeit auf der Hallig leben und arbeiten. Also ging es mit der MS Nordfriesland auf nach Süderoog. Wie man auf dem Bild oben rechts erkennen kann, war zu der Zeit nur eine Fahrrinne voll Wasser da. Ein komisches Gefühl so "durch's Watt" zu fahren. 

Glücklicherweise hielt sich das Wetter und es regnete nur ein paar Tröpfchen. Die Hinfahrt dauerte etwas länger als 1,5 Stunden, die jedoch schnell vergingen. Ich werde jetzt nicht viel zu dem Aufenthalt erzählen, da ich das Erlebnis keinem vorwegnehmen möchte, der evtl. auch einmal zur Hallig fahren möchte. Die "Landung" bei Niedrigwasser war etwas schwierig,  hat aber letztendlich doch gut geklappt und wir sind über die Leiter alle heil von Board gekommen. Gesammelt ging es dann zusammen mit dem Reiseführer und Holger zur Warft. Nach der Führung gab es für alle, die auf dem Schiff Suppe bestellt haben, Kartoffelsuppe und Kuchen. Mjam! Unten links mal der Wasserstand bei unserer Ankunft und unten rechts bei unserer Abfahrt.

Die Zeit auf Süderoog verging leider viel zu schnell und schon mussten wir wieder zurück zum Schiff. Vorbei an niedlichen Schweinen, Hochlandrindern und viiiielen Vögeln. Impressionen von Süderoog könnt ihr z. B. auch bei Facebook sehen, wenn ihr nach "Hallig Süderoog" sucht. Auf dem Rückweg war es dann ziemlich windig, aber die Sonne kam wieder hinter den Wolken hervor. Das Schiff schaukelte und das Wasser spritzte mehrere Male über Deck. Sowas mag ich ja ♥ Zurück im Hafen stand das Wasser fast bis zum Rand! Die Gezeiten sind schon etwas Besonderes.

Der Wind ging leider nicht mehr weg und abends wurde er noch stärker, so dass wir nicht im Garten sitzen konnten. In einem solchen Fall fühlt man sich in so einer kleinen Ferienwohnung natürlich ein bisschen eingesperrt, wir hatten aufgrund der steifen Briese auch die Fahrräder lieber mit rein genommen. Aber der Abend war trotzdem schön, wir haben gekniffelt, gerätselt und ja, auch der TV lief eine Weile.

Donnerstag war unser letzter Tag mit den Rädern. Um 18:00 Uhr sollten diese abgeholt werden, also haben wir dem Wetter getrotzt - wir hatten vormittags nur 11°C - und sind trotz Wind losgeradelt. In dem Moment wusste ich die eBikes dann auch wirklich zu schätzen! Am Mittwoch hatten wir uns Wattschuhe gekauft, wenigstens einmal wollten wir vor Pellworm ins Watt, jedoch ohne Schnitte in den Füßen, und haben diese dann am Donnerstag getestet. Ich wusste vorher gar nicht, dass es solche Schuhe gibt. Eingepackt in dicke Windjacken und lange Hosen ging es los zur Nordermühle bzw. Badestelle Hörn. Von dort aus starten Wattwanderungen, also dachten wir, dass dies die richtige Stelle für uns sei. Vor Ort haben wir also die Wattschuhe getestet mit hochgekrempelten Hosenbeinen, das war schon ordentlich kalt, aber wir sind ja Touris *haha*. Wir sind also ca. 20 Minuten am Rand im Watt herumgewandert (ich will nicht auf Tiere treten, Watt ist irgendwie nichts für mich) bis es doch ein wenig kühl wurde. Wasserundurchlässig sind die Schuhe natürlich nicht. Also schnell Treppe hoch und Füße/Schuhe abspülen. Das ist wirklich gut, denn überall wo man baden kann, kann man sich auch unter laufendem Wasser abspülen. Nachdem die Füße und Beine wieder gut verpackt waren, ging es mit dem Rad weiter zum Anleger Hooger Fähre. Der Wind zerrte an unseren Jacken - auf dem Bild unten rechts seht ihr WIE windig es war - er hat sogar die Strandkörbe umgeworfen. 

Nach einer kleinen Kaffeepause nahmen wir uns noch einmal unseren Plan vor und radelten alle Strecken ab, die wir noch nicht gefahren waren. Wir hielten noch bei der anderen Kirche, stöberten dort in einem total niedlichen Lädchen (Lüttschool - hat auch eine Webseite) wo wir Radieschen und Kamille Saat für zu Hause mitnahmen und uns sehr nett mit der Inhaberin unterhielten, fuhren auch noch einmal beim Leuchtturm vorbei und anschließend zum Solarcafé, welches mit einem Gratiseis warb, wenn man am besagten Leuchtturmtag ein gestreiftes Oberteil anzieht. Ich hatte ein gestreiftes Oberteil an, es war Leuchtturmtag, aber ein Eis gab es für mich nicht. Das Café wirkte eher wie eine kleine Kantine - das war nicht so meins. Eine Waffel haben wir uns dort trotzdem gegönnt. Später am Tag sind wir noch einmal losgeradelt, um ein Stück Kuchen im Café im Wattenmeerhaus zu mampfen. Insgesamt sind wir in den 3 Tagen, an denen wir die Räder genutzt haben, über 80km gefahren. Es hat sich für uns also wirklich gelohnt die Räder zu mieten, die dann auch wie abgesprochen Donnerstagabend abgeholt wurden. Abends sind wir noch zum krönenden Abschluss im Schipperhus lecker essen gegangen. Das Restaurant hat uns wirklich gut gefallen. Den Tisch hatten wir bereits Mittwoch reserviert, der Laden scheint sehr beliebt zu sein.

Einerseits stellte sich Donnerstagabend schon Wehmut ein, dass wir die Insel so schnell schon wieder verlassen müssen, andererseits freut man sich auch auf zu Hause. Also haben wir am Freitagmorgen noch die letzten Sachen zusammen gesammelt, das Auto bepackt und auf ging es zum Fähranleger. Es war die erste Fähre am Morgen und der Anleger war relativ voll. Das Ab- und Beladen der Fähre ging jedoch wieder sehr fix und dann ging es auch schon wieder los Richtung Kontinent. Wenn mir vorher einer gesagt hätte, dass die Fähre bei Niedrigwasser Probleme hat zu fahren, hätte ich wohl eine spätere Fähre gebucht. Das war ja was! Mehrfach schien die Fähre "stecken zu bleiben", schüttelte sich ganz erbärmlich und wirbelte schlammiges Wasser auf. Hui und das mit unserem neuen Auto an Bord, da kriegt man schon ein bisschen Muffensausen *haha*. Während der Fahrt kamen wir immer wieder an großen Sandbänken vorbei und auf einer lagen sogar Seehunde (ohne Foto). Alles in allem war die Rückfahrt zwar etwas holprig, aber auch sehenswert! Genauso wie Pellworm.

1 Kommentar:

  1. Das sind wirklich sehr schöne Eindrücke von der Insel! So schöne Fotos!
    Ich kann verstehen, warum es bei euch zuhause jetzt so maritim wird.

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